Mein Leben als Hoffnungsträger
Roman
Roman
Mit dem Roman „Mein Leben als Hoffnungsträger“ lotet Jens Steiner auf ironische Weise die Untiefen der Überflussgesellschaft aus und porträtiert die Generation Y, ihre Sinnsuche zwischen Erwartungslosigkeit und Narzissmus. Das moderne Leben und seine Luxusmentalität im Materiellen wie auch im Psychischen wird als ein einziges Fest sinnloser, grotesker Betriebsamkeit entlarvt.
Philipp hat
die Erwartungen der Eltern enttäuscht und seine Lehre als Mechatroniker
abgebrochen. Mehr zufällig als gezielt landet er auf einem Recyclinghof am
Stadtrand – Bühne des Romangeschehens. An diesem Arbeitsplatz am Rand der
Gesellschaft wird er nun zum Hoffnungsträger seines Chefs.
Jens Steiner
versteht es auf verschmitzte Weise, den sinnlosen Materialverschleiss der
Wohlstandsgesellschaft mit dem sinnentleerten Streben nach Selbstoptimierung zu
überblenden. Er will nicht verstehen, warum jede Generation noch mehr als die
der Eltern herausholen soll und hinterfragt die gesellschaftlichen
Leistungserwartungen. Als sich sein Held Philipp mehr zufällig als gezielt dem
ehemaligen Schulkollegen Jonas anschliesst, gelingt der Sprung aus der
Negativspirale, - weg vom Kreislauf der Ware, hin zum Kreislauf der Natur. Er will
jetzt den Bäumen in vernachlässigten Obstgärten zum Wachsen verhelfen.
Der
Schweizer Schriftsteller wurde 1975 in Zürich geboren als Sohn eines Schweizer
Vaters und einer dänischen Mutter. Er wuchs in Hausen am Albis auf. Nach der
Matura studierte er Germanistik, Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft
in Zürich und Genf.
Jens Steiner
arbeitete zuerst als Lehrer, aber auch als Lektor. Mit einem Praktikum bei Egon
Ammann und als Lektor bei den Verlagen „Kein & Aber“ sowie bei „Rotpunkt“
sammelte er Erfahrungen in der Buch- und Verlagsbranche.
Jens Steiner
gelang der Sprung in die Literaturszene auf Anhieb. Bereits mit seinem
Erstling, dem Roman „Hasenleben“ (2011) wurde er für die Longlist des Deutschen
Buchpreises nominiert. Er schildert darin die unglückliche Odyssee von Lilie
und ihrer Kinder quer durch die Schweiz. Die FAZ nannte diese „Sozialstudie
einer Mutter ohne Wurzeln und ohne Identität“ einen „nüchternen, kühlen
Familienroman“.
Für seinen
Zweitling, den Roman „Carambole“ (2013) wurde Jens Steiner mit dem Schweizer
Buchpreis ausgezeichnet. Zudem wurde er für die Longlist des Deutschen
Buchpreises nominiert. Der Roman fokussiert auf zwölf verschiedene Akteure in
einem Schweizer Dorf und erzählt von ihrem merkwürdigen Alltagsleben, das still
zu stehen scheint, während sich rundherum alles verändert und das Dorf zur
gesichtslosen Agglomeration zerfällt.
Mit „Die
Bratwurstzipfel-Detektive und das Geheimnis des Rollkoffers“ legte Jens Steiner
2018 erstmals ein Kinderbuch vor.
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