Mein Leben als Hoffnungsträger

Roman

Mit dem Roman „Mein Leben als Hoffnungsträger“ lotet Jens Steiner auf ironische Weise die Untiefen der Überflussgesellschaft aus und porträtiert die Generation Y, ihre Sinnsuche zwischen Erwartungslosigkeit und Narzissmus. Das moderne Leben und seine Luxusmentalität im Materiellen wie auch im Psychischen wird als ein einziges Fest sinnloser, grotesker Betriebsamkeit entlarvt.

Philipp hat die Erwartungen der Eltern enttäuscht und seine Lehre als Mechatroniker abgebrochen. Mehr zufällig als gezielt landet er auf einem Recyclinghof am Stadtrand – Bühne des Romangeschehens. An diesem Arbeitsplatz am Rand der Gesellschaft wird er nun zum Hoffnungsträger seines Chefs.
Jens Steiner versteht es auf verschmitzte Weise, den sinnlosen Materialverschleiss der Wohlstandsgesellschaft mit dem sinnentleerten Streben nach Selbstoptimierung zu überblenden. Er will nicht verstehen, warum jede Generation noch mehr als die der Eltern herausholen soll und hinterfragt die gesellschaftlichen Leistungserwartungen. Als sich sein Held Philipp mehr zufällig als gezielt dem ehemaligen Schulkollegen Jonas anschliesst, gelingt der Sprung aus der Negativspirale, - weg vom Kreislauf der Ware, hin zum Kreislauf der Natur. Er will jetzt den Bäumen in vernachlässigten Obstgärten zum Wachsen verhelfen. 

20. Mai 2019

Jens Steiner

Der Schweizer Schriftsteller wurde 1975 in Zürich geboren als Sohn eines Schweizer Vaters und einer dänischen Mutter. Er wuchs in Hausen am Albis auf. Nach der Matura studierte er Germanistik, Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft in Zürich und Genf.
Jens Steiner arbeitete zuerst als Lehrer, aber auch als Lektor. Mit einem Praktikum bei Egon Ammann und als Lektor bei den Verlagen „Kein & Aber“ sowie bei „Rotpunkt“ sammelte er Erfahrungen in der Buch- und Verlagsbranche.
Jens Steiner gelang der Sprung in die Literaturszene auf Anhieb. Bereits mit seinem Erstling, dem Roman „Hasenleben“ (2011) wurde er für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert. Er schildert darin die unglückliche Odyssee von Lilie und ihrer Kinder quer durch die Schweiz. Die FAZ nannte diese „Sozialstudie einer Mutter ohne Wurzeln und ohne Identität“ einen „nüchternen, kühlen Familienroman“.
Für seinen Zweitling, den Roman „Carambole“ (2013) wurde Jens Steiner mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet. Zudem wurde er für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert. Der Roman fokussiert auf zwölf verschiedene Akteure in einem Schweizer Dorf und erzählt von ihrem merkwürdigen Alltagsleben, das still zu stehen scheint, während sich rundherum alles verändert und das Dorf zur gesichtslosen Agglomeration zerfällt.

Mit „Die Bratwurstzipfel-Detektive und das Geheimnis des Rollkoffers“ legte Jens Steiner 2018 erstmals ein Kinderbuch vor.

Leseempfehlung Jens Steiner

Büchertisch

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