Taube und Wildente

Roman

Sprachgewaltig, bildstark, stimmungsvoll: Martin Mosebach, Spiegelbestsellerautor und Büchner-Preisträger, erzählt in diesem Roman einer Ehe, der zugleich der Roman eines Gemäldes ist, von Schuld und Versöhnung, Liebe und Verlust. Wie jedes Jahr verbringt die Familie Dalandt den Sommer auf ihrem Landsitz in der Provence. Die Hitze macht träge, in der Zypresse zirpen Zikaden, und jeden Morgen läuft die Hausherrin im Nachthemd durch den Garten zum Pförtnerhaus, wo der Verwalter sie erwartet. Ihr Mann ist durch eine eigene verhängnisvolle Beziehung abgelenkt. Da entzündet sich ein Ehestreit an »Taube und Wildente«, einem Stillleben aus dem 19. Jahrhundert. Was hat es mit dem zinnoberroten Punkt in seinem Zentrum auf sich, macht der es nicht zu einem modernen Meisterwerk? Aber die Frau will es verkaufen, die Spannung zwischen beiden wächst. Martin Mosebach, der menschliche Schwächen schildert wie kein zweiter, malt mit Wörtern. Ein flammender Roman über Kunst, Liebe und Verrat.

Moderation: Pia Reinacher & Wolfgang Herles


21. März 2023

Martin Mosebach

In Martin Mosebachs neuem Roman „Taube und Wildente“ (2022) kommt alles zusammen: seine Erfahrung als gewiefter Romankonstrukteur, sein Faible für symbolische Aufladung der Handlung, seine kunsthistorischen Kenntnisse, seine Sprachmacht. Der Roman verfolgt die krisenhaften Wege und Beziehungskonflikte der Mitglieder einer reichen, zerrissenen Familie. Mosebachs neuster Wurf ist ein aufregendes, literarisches Gemälde über Kunst, Liebe und Verrat – ein ungeheures ästhetisches Vergnügen.          

Martin Mosebach wurde 1951 als Sohn einer katholischen Mutter und eines evangelischen Mediziners in Frankfurt am Main geboren. Mosebach war zunächst Jurist, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, Erzählungen, Gedicht, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, sowie über religiöse, historische und politische Themen. Zu seiner Heimatstadt verbindet ihn eine Hassliebe, die sich literarisch als geistreiche, bitterböse und höchst amüsante Satire der „ersten Kreise dieser Stadt äussert, wie beispielsweise im Roman „Was davor geschah“ (2010). 

Martin Mosebach erhielt neben vielen wichtigen Preisen den renommierten Georg-Büchner-Preis im Jahr 2007. Zudem ist Mosebach Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Die FAZ bezeichnet den deutschen Autor „als glanzvollen Preisträger, als Grandseigneur in der Apfelweinkneipe, als orthodoxen Katholiken und unorthodoxen Kenner der Künste, als konservativen Anarchisten und hemmungslosen Bewahrer von Stil und Form“.

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